Ursachen und Zusammenhänge aus chiropraktischer Sicht
Der Sommer ist vorbei und das Jahr neigt sich wieder einmal dem Ende zu. Gefühle wie Abgeschlagenheit und Lustlosigkeit stellen sich ein: Viele Menschen ereilt der Herbst-Blues. Kein ganz neues Phänomen, derartige Symptome wurden bereits durch antike Ärzte wie Hippokrates (460 – 375 v. Chr.) und Aretajos (81 – 138 n. Chr.) beschrieben.1
Doch in der modernen Gesellschaft sind sowohl die Versorgung als auch die Leistungserwartung an uns immer gleich – entkoppelt von den Jahreszeiten. Das können die körpereigenen Prozesse allerdings nicht einfach umsetzen, sodass eine Reihe von Menschen sogar unter einer saisonal-affektiven Störung (Winterdepression) leidet.2
Stressfaktor Zeitumstellung
Dieser neurologisch-hormonelle Zusammenhang wird mit Blick auf die Zeitumstellung noch zusätzlich gestresst. Schließlich ist es plötzlich für eine Weile morgens wieder früher hell, sprich Cortisol wird vermehrt ausgeschüttet. Abends wird es dagegen früher dunkel, eigentlich nachmittags schon, sodass uns mit Einsetzen der Dunkelheit das Schlafhormon überflutet.
Entsprechend früher setzt demnach auch die Müdigkeit ein. Jede Tätigkeit, die nach dem Dunkelwerden noch erledigt werden muss – arbeiten, für eine Klausur üben, putzen etc. – fällt uns zunehmend schwer. In Zahlen ausgedrückt: Im Dunkeln liegt die Melatonin-Produktion etwa drei- bis zwölfmal höher. Dadurch gerät unsere sogenannte innere Uhr, gesteuert durch den Nucleus suprachiasmaticus (SCN), durcheinander und hat zusätzliche Mühe beim Abgleich zum äußeren Hell-Dunkel-Wechsel.3,4
Dieses Ungleichgewicht kann sich vielgestaltig auf unsere Immunantworten auswirken: Die belastete Psyche produziert so mehr Botenstoffe, die als entzündungsfördernde sogenannte Zytokine einerseits die Zellen des Immunsystems aktivieren, andererseits aber den Gesamtorganismus deaktivieren. Diese Reaktion wird nachweislich durch anhaltenden Stress zusätzlich intensiviert.5
Welchen Beitrag kann Chiropraktik leisten?
Der chiropraktische Fokus liegt darauf, neuronale Dysbalancen zu beheben, die körpereigene Reaktionen irritieren. Die Erkenntnis, dass die Psyche in chiropraktischen Justierungen mit zu berücksichtigen ist, wird Daniel David Palmer zugeschrieben. Bereits in seinem Text „The Chiropractor’s Adjuster“ von 1910 identifizierte er als zentrale Ursachen von Erkrankungen (übersetzt): Gedanken, Traumen und Toxine. Heute sprechen wir von psychischem bzw. emotionalem, physischem und (bio-)chemischem Stress. Palmer definierte dabei Traumen vorrangig als physiologische Verletzungen, Gedanken als negative Autosuggestion bzw. Geisteshaltung und Toxine als alle denkbaren Formen von „tierische(r), pflanzliche(r) oder mineralische(r) Substanz, die, wenn sie äußerlich angewendet oder durch Einnahme oder Injektion in den Körper aufgenommen wird, eine solche Veränderung verursacht, dass es zu abnormaler Funktion, Krankheit oder Tod führt.“6
Grundlage der chiropraktischen Philosophie ist die Überzeugung, dass der lebendige Körper die Fähigkeit besitzt, seine Materie in intelligenter Weise von innen heraus zu organisieren und zu reorganisieren, um sich den äußeren Gegebenheiten optimal anzupassen. Durch unsere chiropraktische Arbeit versuchen wir, die gesunde Funktion des Körpers so gut wie möglich zu unterstützen, um der Intelligenz des Körpers die Möglichkeit zu geben, sich störungsfrei, so gut wie es möglich ist, äußeren Stressfaktoren anpassen zu können.7
Subluxationen zu finden und zu beheben, sorgt in diesem Sinn für Stressreduktion bei der Informationsverarbeitung und Anpassung des Körpers – eine Entlastung, damit der Erholungszyklus ungestörter funktionieren und das Immunsystem angemessener reagieren kann.
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