Sport & Wohlbefinden im Kontext neuer wissenschaftlicher Untersuchungen
Es ist seit Langem unbestritten, dass sich Sport und Bewegung positiv auf unser Körpersystem auswirken. In der Chiropraktik bildet Bewegung daher auch eine der fünf Säulen der Gesundheit, wie sie bereits Hippokrates (ca. 460 – 377 v. Chr.) formulierte. Ein persönlich stimmiges Bewegungsprogramm ist somit fester Bestandteil der Arbeit am eigenen Wohlbefinden. Unterschiedliche Studien belegen darüber hinaus einen eindeutigen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und einem geringeren Risiko für einen vorzeitigen Tod sowie Dutzende von chronischen Erkrankungen, darunter Diabetes, Bluthochdruck, Krebs und Herzkrankheiten.1
Im Training schüttet unser Körper vermehrt die Glückshormone Serotonin und Dopamin aus. Körperliche Aktivität senkt dabei zusätzlich das Stressniveau, da durch die Aktivität das Stresshormon Cortisol abgebaut wird. Im Jahr 2018 analysierten Wissenschaftler*innen der Universitäten Yale und Oxford die Daten von 1,2 Millionen Amerikaner*innen und kamen dabei zu dem Schluss, dass Sport die Untersuchten glücklicher mache als Geld. Laut ihrer Daten sind drei bis fünf Trainingseinheiten von 30 bis 60 Minuten Dauer pro Woche ideal.2
Das bestätigte auch eine umfangreiche Studie in 24 Ländern. Sie zeigte, dass die Anzahl der Tage pro Woche, an denen man sich mäßig bis intensiv körperlich betätigt, positiv mit dem subjektiven Wohlbefinden zusammenhängt.3
Schon daran wird deutlich, wie sehr sich die regelmäßige Arbeit am eigenen Wohlbefinden lohnt. Laut Forscher*innen der Universität Turku in Finnland ist dabei das Hochintensive Intervalltraining (HIIT) ganz oben auf dem Siegertreppchen der Erfolgsrezepte. Sie verglichen die Menge an ausgeschütteten Endorphinen im Körper nach einem moderaten Aerobic-Kurs mit einem einstündigen hochintensiven Intervalltraining. Doch es geht ja nicht nur um Spitzenwerte: Jedes Training leistet einen Beitrag zur Stimmungsaufhellung (s. auch https://chiropraktik-theill.de/sport-als-schluessel-zu-gesundheit-von-jugendlichen/) und Neuroplastizität.
Beweglich bleiben auch im Kopf
Im Juni 2024 stellte ein Team aus Psycholog*innen und Hirnforschenden des Well-being and Emotion across the Lifespan Lab (WELLab) an der Washington University in St. Louis Studienergebnisse vor, die langfristige Vorteile der Selbstfürsorge in Sachen Wohlbefinden beleuchteten. Ihre Studien weisen darauf hin, dass Menschen, die sich wohler fühlen, auch ein geringeres Risiko haben, später im Leben an Demenz zu erkranken. Die Forscher*innen betonen dabei den Wert von Bewegung speziell in Kombination mit sozialer Interaktion. Mehr als ein Jahrzehnt interdisziplinärer Forschung zeigt laut den Wissenschaftler*innen einen robusten Zusammenhang zwischen einem höheren Wohlbefinden und einem geringeren Risiko, neurodegenerative Krankheiten wie Demenz aufgrund von Alzheimer zu entwickeln. Ihre Arbeit dient der Entwicklung künftiger Verfahren zur Vorbeugung und Abschwächung von Demenz, da bis zum Jahr 2050 weltweit schätzungsweise 139 Millionen Menschen mit dieser Krankheit leben werden.4
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“
Dieses Zitat von Erich Kästner verweist klar auf die Eigenverantwortung. Besorgniserregend ist unter diesen Vorzeichen, dass laut Studiendaten der Techniker Krankenkasse 45 Prozent aller Befragten in Deutschland Sportmuffel sind (Stand 2022). Ein Viertel trainiert im Schnitt weniger als eine Stunde pro Woche. Jede und jeder Fünfte in Deutschland ist sogar komplett inaktiv und treibt nie Sport.5
Um also die positiven aufgeführten gesundheitlichen Effekte für sich zu nutzen, braucht es das rechte Maß an Bewegung und auch den individuell passenden Sport, der Freude bereitet. Auch hier unterstützt die regelmäßige chiropraktische Justierung, die nachweislich u.a. auch dem Verringern von Verletzungsgefahr sowie dem Beheben eventuell vorliegender mechanischer Blockaden dient. Eine unbeschwerte Hirn-Körper-Kommunikation unterstützt so die wertvollen Impulse für mehr Wohlbefinden.
Quellen (zuletzt abgerufen am 03.09.2024):
1 https://bjsm.bmj.com/content/54/20/1195
2 https://www.ispo.com/en/health/sport-formula-happiness-how-happy-exercise-makes-you
3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7369812/
4 https://worldhappiness.report/news/well-being-critical-for-dementia-risk-reduction-research-suggests/
5 https://www.tk.de/resource/blob/2033598/9f2d920e270b7034df3239cbf1c2a1eb/beweg-dich-deutschland-data.pdf