Ein chiropraktischer Blick auf das Thermometer
Jahr für Jahr kommt es in Deutschland zu mehr als 12.000 Krankschreibungen aufgrund von Hitze und Sonnenlicht. Damit kommen Beschäftigte jährlich auf ca. 40.000 Fehltage. Diese Zahlen wirken besonders hoch, wenn man bedenkt, dass sich die Zahl der hitzebedingten Krankschreibungen zwischen 2008 und 2017 mehr als verdoppelt hat. Als Chiropraktiker lege ich mein Augenmerk natürlich weniger auf den wirtschaftlichen Aspekt als auf den gesundheitlichen. Warum macht die Hitze uns so zu schaffen – und viel wichtiger noch: Wie können wir Sie unterstützen, bestmöglich damit umzugehen?

Wie der Körper die Temperatur reguliert
Unsere Kerntemperatur liegt bei einem Sollwert von etwa 37 Grad Celsius. Je nach Umgebungstemperatur hat unser Organismus also mehr oder weniger damit zu tun, die Körpertemperatur konstant zu halten. Dabei schwankt unser Sollwert auch innerhalb des Tages um etwa ein halbes Grad Celsius.
Doch wie entsteht diese Wärme eigentlich? Vornehmlich durch die Verbrennung von Nahrungsbestandteilen – ähnlich wie bei einem Kohleofen in alten Dampfzügen vorstellbar. Auch im Körper entsteht also die Wäre dort, wo die Verbrennung stattfindet, sprich: In der Körpermitte ist es am wärmsten und je näher wir Richtung Körperoberfläche gehen, desto kühler wird es. Unser Körperkern hält seine Temperatur daher eher konstant. Dazu zählen der Kopf und der Rumpf. Die oberen und unteren Extremitäten sowie die Haut wiederum unterliegen stärkeren Schwankungen und sind stärker abhängig von äußeren Temperatureinflüssen.
Damit wir uns wohlfühlen, muss die körpereigene Temperaturregulation je nach Außentemperatur mehr oder weniger stark arbeiten. Das verantwortliche Steuerungsorgan dafür ist der Hypothalamus. Über sogenannte Thermorezeptoren registriert er die Kerntemperatur des Körpers. Solche Rezeptoren befinden sich auch auf der Haut und im Rückenmark. Innerhalb des Hypothalamus wird die Solltemperatur mit der tatsächlichen Temperatur abgeglichen und bei Bedarf werden entsprechende Maßnahmen eingeleitet – d.h., der Wärmehaushalt wird nerval beeinflusst.
Jeder kennt das: Ist uns warm, beginnen wir zu schwitzen, ist uns zu kalt, zittern wir. Unsere Toleranz für die Idealtemperatur ist sehr gering. Deshalb reguliert unser Organismus den Wärmehaushalt auch besonders streng. Im Fokus steht dabei die Körperkerntemperatur, also die der inneren Organe und des Gehirns. Schon bei einer Erhöhung um ein Grad Celsius leidet unsere Leistungsfähigkeit. Der Temperaturanstieg wiederum beschleunigt den Stoffwechsel, dies wiederum produziert noch mehr Wärme. Je höher die Temperatur klettert, desto brenzliger wird die Situation für uns.
Chiropraktik und Temperaturregulation
Natürlich kann durch eine Justierung nicht erreicht werden, dass der Körper schlagartig abkühlt oder Sie gar nicht mehr bemerken, wie warm es ist. Auch hier sind die Zusammenhänge etwas komplexer. Als Chiropraktiker gehen wir davon aus, dass alle Prozesse im Körper durch das zentrale Nervensystem gesteuert werden, das sich wiederum durch chiropraktische Behandlungen regulieren und unterstützen lässt. Können wir also mit unseren Justierungen dazu beitragen, dass Ihr Nervensystem ungestört arbeitetet, so funktioniert die Übertragung von Nervenreizen und körperinterner Kommunikation besser. D.h. auch, dass der Hypothalamus die Signale zur Schweißproduktion sowie dem Verengen und Erweitern der Blutgefäße schneller übertragen kann und – besonders wichtig – die gegebenen Impulse auch korrekt an ihrem Bestimmungsort ankommen können.
Wem diese Argumentation nicht ausreichend erscheint: Wir haben außerdem eine funktionierende Klimaanlage in der Praxis.
Sprechen Sie uns gerne an, wir unterstützen Sie dabei, Ihren Organismus bestmöglich aufzustellen, um die Temperaturschwankungen so gut wie möglich handhaben zu können.