Auswirkungen von zu viel Zuckerkonsum und was Chiropraktik damit zu tun hat
Zucker ist für den Menschen überlebenswichtig. In Form von Kohlenhydraten liefert er Energie für die alltäglichen Tätigkeiten. Doch in zu großen Mengen kann Zucker zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen beitragen. Neue Studien legen nahe, dass zu viel Zucker unser Darmmikrobiom schädigt. Vor allem zugesetzte Zucker sind hierbei ein wesentliches Problem. Es gibt allerdings Möglichkeiten, den damit einhergehenden Risiken präventiv entgegenzuwirken. Chiropraktik kann dabei unterstützen, neue Muster zu etablieren und alte Verhaltensweisen aufzubrechen.
Viele Lebensmittel enthalten zu viel Zucker
Außenstehende verbinden Chiropraktik häufig mit einem Fokus auf Mobilität und Bewegung. Doch auch Ernährung ist wesentlicher Bestandteil für ein gesundes Leben und spielt daher in der Chiropraktik eine wichtige Rolle. Bereits Hippokrates bezeichnete Ernährung als eine der fünf Säulen der Gesundheit. Trotz der großen Auswahl in den Ladenregalen fällt aber eine ausgewogene Ernährung nicht immer leicht. Eines der Hauptprobleme ist der oftmals zu hohe Zuckergehalt in Lebensmitteln. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte der tägliche Konsum von zugesetzten Zuckern nicht mehr als 25 Gramm betragen.1 Umgerechnet entspricht dies etwa 6 Teelöffeln Zucker. Grundsätzlich ist Zucker also nicht schlecht. Im Gegenteil: Kohlenhydrate – und genau das ist Zucker – sind sogar überlebensnotwendig. Elementare Funktionen unseres Körpers werden damit befeuert. Unser Gehirn verbrennt am Tag zum Beispiel etwa 140 Gramm Glukose.2 Auch Muskeln werden durch Kohlenhydrate angetrieben. Allerdings überschreiten große Teile des Lebensmittel-Sortiments den empfohlenen Zuckerwert. Eine Untersuchung von foodwatch ergab, dass beispielsweise fast 90 Prozent aller Getränke für Kinder und Jugendliche überzuckert sind.3 Auch Fertiggerichte wie Tiefkühl-Pizzen oder vermeintlich Gesundes wie Smoothies, Fitness-Müsli oder Rotkohl aus dem Glas enthalten überraschend viel Zucker.4
Zucker – Der Killer unserer „Darmhelfer“
Dass zu viel Zucker ungesund ist, ist bereits länger bekannt. Doch neue Studien legen nahe, dass Zucker auch das Darmmikrobiom schädigen kann. In der 2022 veröffentlichten Studie „Microbiota imbalance induced by dietary sugar disrupts immune-mediated protection from metabolic syndrome“ von der Columbia University konnten Wissenschaftler*innen bei Mäusen nachweisen, dass Zucker Bakterien im Darm abtötet. Dies ist vor allem deshalb problematisch, weil dadurch die Entstehung von TH17-Zellen (T-Helferzellen) vermindert wird. Diese Zellen sind notwendig, um Stoffwechselkrankheiten, Diabetes und Gewichtszunahme vorzubeugen.5 Auch wenn Menschen andere Bakterien im Darmtrakt aufweisen als Mäuse, geht Studienleiter Dr. Ivaylo Ivanov davon aus, dass der Wirkmechanismus bei Menschen ähnlich ist und sich die Ergebnisse damit übertragen lassen.
Wie wichtig der Darm für unsere Gesundheit ist, habe ich bereits mehrfach hervorgehoben. Lest gerne in meinen Beiträgen nach, um zu erfahren, wie sich Fast Food auf unsere Darmflora auswirkt (https://chiropraktik-theill.de/schnell-auf-den-tisch-oder-lieber-frisch/) oder warum fermentiertes Essen eine hervorragende Ergänzung für einen gesunden Lebensstil ist (https://chiropraktik-theill.de/fermentieren-heitert-auf-auch-den-darm/).
Vorsicht vor Alternativen
Naheliegend wäre es, wenn wir nun den Zucker durch alternative Süßstoffe ersetzen – zum Beispiel durch Honig statt Würfelzucker im Tee. Doch auch wenn viele Zuckeralternativen ihre Vorteile haben, sind sie keinesfalls unproblematisch. Honig und Agavendicksaft enthalten viel Glukose.6 Aus diesem Grund gilt: Weniger ist mehr. Es muss ein Umdenken dahingehend stattfinden, dass Süßes uns per se guttut. Auch wenn gegen den gelegentlichen Schokoriegel oder das Stück Kuchen am Wochenende grundsätzlich nichts einzuwenden ist, sollte dies zum Wohle des Körpers nicht überhandnehmen. Die gute Nachricht ist, dass es Möglichkeiten gibt, um einen gesünderen Lebenswandel zu begünstigen. Und eine davon ist die Chiropraktik.
Lebenswandel durch Chiropraktik
In der Chiropraktik geht es nicht nur um Unterstützung in Bezug auf körperliche Beschwerden, sondern auch darum, bestehende Routinen zu durchbrechen und neue, gesündere Muster zu etablieren. Durch die Unterstützung des Nervensystems können negative Gefühle wie Stress oder Anspannung abgeschwächt werden, wodurch uns das Lernen von neuen Dingen leichter fällt. Auch die Verknüpfung von Neuronen kann durch chiropraktische Unterstützung begünstigt werden. Das Zauberwort lautet hierbei Neuroplastizität (https://chiropraktik-theill.de/was-wir-moegen-unser-wandlungsfaehiges-gehirn/). Und genau hier können wir ansetzen, um Gewohnheiten zu entwickeln, die den täglichen Zuckerkonsum verringern.
Quellen (zuletzt abgerufen am 13.11.2024):
1 https://www.who.int/news/item/04-03-2015-who-calls-on-countries-to-reduce-sugars-intake-among-adults-and-children
2 https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/inhaltsstoffe/kohlenhydrate-und-zucker#:~:text=einer%20der%20am%20schnellsten%20verf%C3%BCgbaren,140%20g%20Glukose%20pro%20Tag
3 https://www.foodwatch.org/de/foodwatch-marktstudie-86-prozent-der-getraenke-fuer-kinder-sind-ueberzuckert-foodwatch-fordert-limo-steuer
4 https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Zucker-Gefaehrlich-fuer-die-Gesundheit,zucker133.html
5 https://www.cuimc.columbia.edu/news/sugar-disrupts-microbiome-eliminates-protection-against-obesity-and-diabetes
6 https://www.dw.com/de/ern%C3%A4hrung-zucker-killt-wichtige-darmbakterien/a-63141387