Amerikanische Chiropraktik und die 5 Säulen der Gesundheit
Die guten Neuigkeiten zuerst: “Soziale Distanzierung” bzw. ”Social Distancing” ist im Grunde genommen eine ungenaue Beschreibung dessen, was gerade gefordert ist. Treffender wäre “Physical Distancing”, also “physisch distanzieren”. Denn das Abbrechen sozialer Kontakte ist auch in der aktuellen Situation nicht vorgeschrieben – und schon gar nicht zu empfehlen. Schließlich ist der Mensch ein soziales Wesen, das in Krisensituationen eigentlich dazu tendiert, enger zusammenzurücken, statt auf Abstand zu gehen. Richtig ist aber: Sie können Freunde oder Angehörige derzeit nicht persönlich sehen (außer sie gehören zu Ihrem Haushalt), Kontakt halten aber schon, z.B. per Telefon oder Skype – auch wenn es für viele ungewohnt sein dürfte und diese digitalen Wege das direkte, persönliche Zusammensein meist nicht ersetzen. Damit Sie möglichst gut durch diese Phase des „Physical Distancing” kommen, haben wir einige Informationen zusammengestellt, die Sie aus Blick der Chiropraktik in dieser Zeit unterstützen können.
Was ein Leben auf Abstand für unsere mentale Gesundheit bedeutet.
Kontaktverbot, soziale Isolation und Einschränkungen in unserer persönlichen Bewegungsfreiheit können mental sehr belastend sein. Besonders, da es bisher kein Datum für ein Ende der Maßnahmen gibt. Viele von uns befinden sich daher im Moment unter dauerhaftem Stress. Dass das nicht gut für die Psyche ist, ist naheliegend.
Nur wenige Studien beschäftigen sich bislang aber mit den psychischen Effekten von Ausgangssperren und ähnlichen Restriktionen. Es gibt allerdings einige, die die Folgen von Quarantäne analysieren. Dabei konnten Forscher akute Stressreaktionen während der Quarantäne feststellen. Diese reichten von Wut und Angst bis hin zu Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen. Aber auch Reaktionen wie Langeweile oder Konzentrationsschwierigkeiten gehören dazu.
In den meisten Fällen wurde eine deutliche Abnahme der Symptome nach Ende der Quarantäne – logisch, mit der Langeweile ist es vorbei, wenn Sie wieder Ihrem Alltag nachkommen dürfen – spätestens aber nach einigen Monaten, beobachtet.1
Gesundheit im Zusammenhang mit psychischem Wohlbefinden
Unser Wohlbefinden spielt auch für die Funktionalität des Immunsystems eine wichtige Rolle. Denn psychische Belastungen wirken nicht nur im Kopf. Stress, ob positiv oder negativ, wird von Ihrem Organismus registriert. In einem gesunden Maß hat der Körper in der Regel kein Problem damit, diese Reize zu verarbeiten. Wird die Stressregulation aber überfordert, können sich aus unserer Erfahrung Belastungen auch in körperlichen Beschwerden manifestieren.
Psychisches Wohlbefinden stärken
Wenn Sie zu denjenigen gehören, die aktuell eher zu viel Zeit haben, nutzen Sie diese Gelegenheit sinnvoll und bleiben Sie aktiv: Gibt es etwas, das Sie schon immer mal machen wollten und auch von zuhause aus tun können? Eine neue Sprache lernen, mit Yoga anfangen, einen alten Schulfreund kontaktieren, den Sie aus den Augen verloren haben? Jetzt haben Sie die Chance! Finden Sie etwas, das Sie motiviert und beschäftigt.
Auch eignet sich die Zeit bestens, um sich selbst zu reflektieren oder aktiv zu entspannen. Im Alltag haben wir wenig Zeit – oder nehmen sie uns nur selten –, um innezuhalten und Dinge zu hinterfragen. Treten Sie mit sich selbst in den Dialog. Ob Sie danach Ihre Wohnung streichen, Online-Jobbörsen durchsuchen oder die Antwort einfach ein heißes Bad, Mediation oder Kopf abschalten bei einem guten Buch oder dem TV-Nachmittagsprogramm ist, wissen Sie selbst am besten.
Ob Langeweile oder noch mehr unter Strom: Bleiben Sie in Bewegung. Bewegen hält fit und unterstützt mentale Gesundheit. Gehen Sie raus für einen täglichen Spaziergang oder eine Joggingrunde – natürlich alleine oder mit Ihren Haushaltsmitgliedern, so gibt es auch keinen Widerspruch zum Physical Distancing. Denn Sonnenlicht und frische Luft tun nicht nur Körper und Immunsystem gut, sondern sorgen auch für gute Laune und einen klaren Kopf.
[1] The psychological impact of quarantine and how to reduce it: rapid review of the evidence. (https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30460-8/fulltext Bitte beachten Sie: Dieser Überblick und die genannten Studien beschäftigen sich explizit mit den Folgen von Quarantäne, nicht mit jenen von Ausgangssperren und Kontaktverboten.