Im Freizeitsport und vor allem im Leistungssport wird der Organismus häufig bis an die Grenzen belastet. Intensives Training, einseitige Belastungen und mentaler Druck vor und im Wettkampf stellen sowohl das Bewegungssystem als auch das Nervensystem vor erhebliche Anforderungen.
Ein intaktes Nervensystem ist Voraussetzung für die hohen motorischen und koordinativen Leistungen im Sport. Bedingung dafür ist jedoch eine freie Beweglichkeit der Wirbelsäule.
In jeder Sekunde nimmt unser Körper über die Sinnesorgane Millionen von Informationen aus der Umwelt und über spezielle Rezeptoren auch aus dem Organismus auf und sendet diese über das Nervensystem an das Gehirn. Dieses muss alle diese sensorischen Informationen integrieren, um den Körper exakt zu steuern, und setzt daraus ein Bild zusammen, das der individuell wahrgenommenen Realität entspricht, zum Beispiel der aktuellen Haltung des Körpers. Dieser Vorgang wird sensomotorische Integration genannt. Danach trifft es Entscheidungen, ob irgendwelche Veränderungen notwendig sind und gibt möglicherweise Befehle an die Motorik: „Beweg dich!“ Wenn das Gehirn die sensomotorische Integration korrekt ausführt, kann es Bewegungen mit höchster Präzision steuern.
Was passiert nun bei einer Subluxation, d.h. einer Fehlstellung und Fixierung eines Wirbels oder des Beckens? Die Informationen über diesen Zustand werden natürlich ebenfalls an das Gehirn gesendet und bei der Konstruktion der eigenen Realität berücksichtigt. In der Chiropraktik gehen wir davon aus, dass diese Informationen langfristig als Störgröße wirken und die Art und Weise, wie die Gesamtheit der sensorischen Informationen verarbeitet wird, verändern. Der Effekt einer Subluxation ist also nicht nur ein biomechanisches Defizit durch die verminderte Beweglichkeit der Wirbelsäule oder eine Fehlstellung im Becken, sondern sie betrifft vor allem die oberste Steuerinstanz, das Gehirn, weil es schwieriger erfassen kann, was im Körper vor sich geht. Das Gehirn passt sich mit der Zeit an diesem Zustand an und gewöhnt sich daran. Wenn jedoch so die Eigenwahrnehmung gestört wird und falsche „Bilder“ im Zentralnervensystem abgespeichert werden – die individuell wahrgenommenen Realität entspricht dann nicht der tatsächlichen – können weder die Körperhaltung korrekt kontrolliert noch zielgerichtete Bewegungen exakt ausgeführt werden.
Die gestörte Eigenwahrnehmung beeinflusst sowohl automatisierte Bewegungsmuster als auch spontane Aktionen – und im Sport hat dies naturgemäß deutlich leistungsmindernde Effekte: der Wurf beim Handball wird unpräzise, der Ball wird beim Tennis nicht optimal getroffen, eine verringerte Rumpfstabilisierung beim Laufen führt zu Leistungsverlusten usw.
Deshalb empfehlen wir auch für sportlich aktive Menschen eine regelmäßige chiropraktische Versorgung, denn aus unserer Sicht vermag die sanfte amerikanische Chiropraktik es, die Störungen im Nervensystem zu korrigieren und die sensomotorische Integration zu optimieren, was zu einer besseren Eigenwahrnehmung führt. So soll der Organismus in die Lage versetzt werden, sein gesamtes Potential zu erbringen. Das soll eine Erhaltung bzw. Steigerung des Leistungsvermögens ermöglichen und u.a. auch für eine verbesserte Reaktionsfähigkeit und eine kürzere Regenerationszeit sorgen.
Übrigens: In den USA haben sowohl die Olympia-Mannschaft als auch die Vereine der Profiligen (Basketball, Baseball, Football, Eishockey) einen Chiropraktiker im Betreuerteam, und fast alle amerikanischen Spitzenathleten in der Leichtathletik konsultieren regelmäßig „ihren“ Chiropraktiker.