Wie ein Zusammenspiel aus Bewegung, Ernährung und Chiropraktik unterstützen kann
Wir alle altern unterschiedlich schnell. Wer diesem Prozess nicht nur ausgeliefert sein, sondern ihn gestalten möchte, hat dafür gute Chancen. So betont das Max-Planck-Institut, dass die genetische Veranlagung vermutlich nur zu maximal 15 Prozent die persönliche Lebenserwartung beeinflusst. Wesentlich entscheidender seien die individuelle Lebensführung und äußere Einflüsse.1 Neben dieser wissenschaftlichen Einschätzung bestärkt diesen Gedanken auch der Rückbezug auf die sogenannten 5 Säulen der Gesundheit im chiropraktischen Denken und Handeln. Sie gehen auf die Lehren des griechischen Arztes Hippokrates zurück, der bereits vor rund 2.500 Jahren unter anderem Ernährung, Bewegung und psychische Regeneration als wichtige Bausteine der Gesundheit benannte. Bis heute stellen sie wichtige Komponenten in der chiropraktischen Praxis dar.
Jeder von uns altert unterschiedlich schnell. Dabei haben wir Einfluss darauf, wie gut wir altern. Lebensmittel, die wir essen, und Bewegung verändern den Alterungsprozess ebenso wie Umwelteinflüsse. Bereits jetzt ist jede zweite Person in Deutschland älter als 45, jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Und das Thema einer alternden Gesellschaft betrifft viele Nationen. Vor diesem Hintergrund hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das „gesunde Altern“ auf ihre Agenda gesetzt: Gesundheit, Wohlbefinden und Funktionsfähigkeit erhalten, um eine möglichst hohe Lebensqualität auch in späteren Jahren zu genießen.2
Studien aus England3 zeigen dabei eine besorgniserregende Doppelfigur: Bewegungslust sowie Appetit und Durst nehmen mit steigendem Alter ab. Wichtig zu wissen: Wer sich weniger bewegt, braucht zwar weniger Energie. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen dem Energiebedarf und dem Nährstoffbedarf. Unser Nährstoffbedarf bleibt bis ins hohe Alter gleich, wenn er nicht sogar steigt. Daraus resultiert ein scheinbarer Widerspruch: Man kann gleichzeitig übergewichtig und unterernährt sein. Wissenschaftler*innen fanden heraus, dass einer von zehn älteren Menschen, die unabhängig zu Hause leben, von Unterernährung betroffen ist. Für fünf von zehn älteren Menschen in Pflegeheimen und sieben von zehn älteren Menschen im Krankenhaus gilt das Gleiche.
Lieber die älteste Person im Fitnessstudio als die jüngste in der Klinik
Chiropraktische Justierungen zielen darauf ab, die Bewegungsfähigkeit des Körpersystems zu erhalten und auch die mentale Anpassungsfähigkeit zu befördern. Das wird spätestens dann interessant, wenn das eigene Verhalten angepasst werden muss. So kann Prävention als Antwort auf die geschilderte Herausforderung im Alter unterstützt werden. Körperliche Aktivität und Ernährung gehen dabei Hand in Hand – mit zunehmendem Alter wird körperliche Aktivität noch wichtiger. Sie hilft dabei, Krankheiten vorzubeugen, Unabhängigkeit zu bewahren, das Sturzrisiko zu verringern sowie kognitive Funktionen, geistige Gesundheit und Schlaf zu verbessern.
Bewegung speziell in der Gruppe kann auch Isolation und Einsamkeit entgegenwirken. Das erhöht nicht nur das Wohlbefinden, sondern führt auch nachweislich zu mehr Appetit. Empfehlenswert ist, dass Erwachsene an mindestens drei Tagen pro Woche abwechslungsreiche körperliche Aktivitäten mit Schwerpunkt auf Gleichgewichts- und Krafttraining durchführen.
Bei der Ernährung können vor allem Eiweiße wichtig sein, da der Muskelabbau (Sarkopenie) ein natürlicher Bestandteil des Alterns ist. Dieser Verlust kann verlangsamt oder sogar rückgängig gemacht werden, wenn über den Tag verteilt regelmäßig ausreichend Eiweiß gegessen wird. Einige Möglichkeiten, den Eiweißgehalt zu erhöhen, sind:
- Zugabe von Milchprodukten wie Milch, proteinreichem Joghurt, Quark, Milchpulver, Eiern und Käse zu den Mahlzeiten.
- Nüsse sind eine großartige Proteinquelle, z.B. können gemahlene Mandeln zu herzhaften oder süßen Gerichten hinzugefügt werden (achten Sie auf Nussallergien).
- Sojaprotein kann eine bequeme und kostengünstige Option sein, entweder für Vegetarier*innen oder um Hackfleischgerichte zu ergänzen.
(Ver-)Pflege dich selbst
Gleichzeitig lohnt sich auch immer ein chiropraktischer Blick auf das Körpersystem. So können sich Subluxationen einzelner Wirbel, zum Beispiel im Brust- oder Lendenbereich, unmittelbar auf den Verdauungstrakt auswirken. Auch die Nerven im oberen Halswirbelbereich, z.B. der Nervus vagus, können sich bei Blockaden negativ auf den Magen-Darm-Trakt auswirken. Ist der Informationsfluss durch eine Subluxation in einem Wirbelsäulensegment gestört, kann das die Verwertung und damit den Erhalt der Körperfunktionen stören.
Somit liegt es auch in unserer Hand, wie wir altern. Hochwertige Nahrungsmittel, ein gezieltes Trainingsprogramm und der individuell zugeschnittene chiropraktische Behandlungsplan sind dabei aus unserer Sicht entscheidend.